Verhalten von Antibiotika in Flüssen und Flusssedimenten und ihre Auswirkungen auf die Ausbreitung der Antibiotikaresistenzen in der natürlichen Umwelt

  • Ansprechperson:

    Ewa Borowska

  • Förderung:

    Baden-Württemberg Stiftung

  • Starttermin:

    2020

  • Endtermin:

    2022

Beschreibung

Eines der drängendsten Probleme, das derzeit im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen diskutiert wird, ist das Problem der Antibiotikaresistenzen (AR). Trotz jahrelanger, intensiver Forschung ist nicht ganz klar, welche Faktoren für die Verbreitung der Antibiotikaresistenzen verantwortlich sind. Es besteht Grund zu der Annahme, dass der Einfluss der Antibiotika (AB) auf die Umwelt, und somit auf die Antibiotikaresistenzen, stark abhängig von deren Verbleib, Verteilung und Persistenz in den verschiedenen Umweltkompartimenten ist.

Die Ziele dieses Projekts sind:

  1. Eine Feldstudie in der Alb, ein die Stadt Karlsruhe durchziehendes und als Vorfluter genutztes Fließgewässer, durchzuführen. Damit soll die räumliche Verteilung der AB-Konzentrationen in der Wassersäule und in Sedimenten bestimmt werden, um einen Zusammenhang zwischen den Sediment-Eigenschaften und der beobachteten Kontamination herzustellen.
  2. Eine Laborstudie zur Bestimmung des Einflusses von natürlich vorkommenden Prozessen, wie biologischer und photolytischer Abbau, Adsorption und Hydrolyse, auf die Verminderung der AB in der aquatischen Umwelt   
  3. Eine weitere Untersuchung zur Ermittlung der AB-Konzentrationen, die die Induktion der Mechanismen zur Bildung von AR hervorrufen.

Die Ergebnisse der Feld- und der Laborstudie sollen die Frage beantworten, ob die in der aquatischen Umwelt gemessenen AB-Konzentrationen, sowohl in der Wassersäule als auch in den Sedimenten, tatsächlich einen Risikofaktor für die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen darstellen. Sollten AB eine geringere Rollte spielen als bisher angenommen, muss das Phänomen der AR von Grund auf neu betrachtet werden.